Wandelhalle Hamburg-Hauptbahnhof

Wandelhalle

Sanierung der technischen Anlagen nach dem neuen Brandschutzkonzept

Fläche: BGF 11.100 m² mit 7.800 m² Einzelhandel

Ausführungszeitraum: 2005 – 2011 mit fortlaufenden Projekten

HOAI Leistungsphasen: 1 – 9


Beschreibung
In dem vorhandenen Gebäude Hamburg Hauptbahnhof – Wandelhalle – Gourmetstation war es Ziel der Planung, die technischen Anlagen nach dem neuen Brandschutzkonzept zu sanieren. Außerdem war eine Modernisierung unter dem Gesichtspunkt der Energieeinsparung gewünscht. Der vorhandene Verkaufsbereich, Gastronomie mit einer Fläche von ca. 1.200 m² EG und 1.OG, bildeten den Planungsbereich.

TGA-Maßnahmen
Für die neue Nutzung der umgebauten Flächen wurden die Einrichtungen der technischen Gewerke Entwässerung, Sanitär- und Heizungsinstallation, raumlufttechnische Anlagen, Gewerbekälte, Elektroinstallation sowie sicherheitstechnische Anlagen angepasst und optimiert.
Die Umbaumaßnahme unterlag der Aufsicht durch das Eisenbahnbundesamt (EBA) Sachbereich 2 und 3.

Sanitär Entwässerung
Das in der Wandelhalle anfallende Abwasser wird durch Hebeanlagen über Pumpendruckleitungen in das öffentliche Abwassernetz abgeleitet.

Raumlufttechnische Anlage
Die Be- und Entlüftung der Gourmetstation wurde über eine neue RLT-Anlage realisiert. Die Außenluft wird durch ein in der Außenwand integriertes Wetterschutzgitter angesaugt und über Erhitzerregister Kühlung und Wärmerückgewinnung durch das Kanalsystem auf die Fläche geleitet. Die Fortluft wurde über das Dach geführt. Das Abluftgerät dient gleichzeitig der Kaltentrauchung bis +72°C Ablufttemperatur. Das Zu- und Abluftgerät für die zu sanierende Fläche der alten Gourmetstation wurde brandschutztechnisch aufgerüstet.
Die in der Gourmetstation im EG vorhandenen Kochstellen sowie die Vorbereitungsräume im 1.OG erhielten Ablufthauben, die über ein Sonderabluftgerät in der Lüftungszentrale 2. OG entlüftet werden.
Das Kanalnetz der Fettabluft musste erneuert werden. Außerhalb der Gourmetstation in den Steigeschächten und in der RLT–Zentrale ist das Kanalnetz gemäß Brandschutzgutachten L90 ummantelt. Die Hauben und das Gerät für Fettabluft wurden durch Feuerlöschanlagen zur Verhinderung Brandausbreitung in den jeweiligen Brandabschnitten geschützt.
Für die neue Lüftungs- und Heizungsanlage wurde neue Regelungstechnik installiert. Im Zuge weiterer Maßnahmen wurde diese zu einer umfassenden Leittechnik im Bahnhofsbereich erweitert.
Im innenliegenden Treppenhauskern wurde aus Sicherheitsgründen eine Überdruckbelüftungsanlage installiert. Im Alarmfall wird hier ein Überdruck zwischen 15 Pa und 50 Pa gehalten. Diese Anlage ist an die Sicherheitsstromversorgung angeschlossen.

Elektroanlagen
Das vorhandene Leitungs- und Kabelnetz wurde entsprechend den gültigen DIN- und VDI-Vorschriften angepasst, Zuleitungen für sicherheitstechnische Einrichtungen mit Funktionserhaltsleitungen eingespeist. 

Sicherheitsbeleuchtung
Die Sicherheitsbeleuchtung ist nach VDE 0108 notwendig. Die Zentralanlage wurde erneuert. Das neue Gerät hat eine automatische Prüfeinrichtung.
Die Anschaltung der Sicherheitsbeleuchtung in den Mieterbereichen erfolgt über Phasenausfallrelais. Diese wurden in den Mieterverteilungen integriert.

Allgemeine Beleuchtung
Die vorhandene allgemeine Beleuchtung der öffentlichen Bereiche und des Hallenbereichs blieben unverändert. Die Leitungs- und Kabelanlagen wurden den VDE-Vorschriften entsprechend geprüft. Die nach DIN 40464 geforderten Werte der Beleuchtungsanlage werden eingehalten.

Um- und Neubau Elektroanlagen
Für die Versorgung der Mietflächen im Gebäude wurden neue VNB Zählerräume errichtet und über das Netz der VNB versorgt.
Die Versorgung der Zählerräume erfolgt über je ein 5-poliges 4000 Ampere Stromschienensystem. Die Stromschienen wurden im unteren Bereich der Gleisebene installiert. Für die Versorgung der Stromschienen werden im HV Raum neue Hauptverteiler vorgesehen.
In den Zählerräumen sind für die Mietbereiche fabrikfertige Zählerplätze in Anlehnung an DIN 43870 für Direkt- und Wandlermessungen nach TAB vorgesehen. Von hier erfolgt über Kabelanlagen die Einspeisung in die jeweiligen Pachtbereiche.
Für die Versorgung der Mietbereiche sind sogenannte Mieterübergabekästen (MÜK) vorgesehen.

Erweiterung Potentialausgleich
Der Potentialausgleich und die Erdung im Gebäude wurde gemäß den Vorschriften der VDE 0100, 0185 und 0190 durchgeführt.

Umbau NSHV Allgemeinnetz – Notnetz
Die NSHV-Allgemeinnetz im Bereich der Gleisebene war vorhanden. Von hier wurden neue Leitungen und Kabel für Lüftungs- und Kälteanlagen der Gourmetstation verlegt.

Netzersatzanlage
Durch Erhöhung der Leistung bei den Sicherheitsanlagen war die vorhandene Generatoranlage nicht mehr ausreichend. Um die Installation einer Neuanlage zu vereinfachen, kam die Variante der Installation eines Stahlcontainers zur Ausführung. Hierin konnten die notwendigen Einbauten, wie Dieselmotor, Tank und Schaltanlage untergebracht werden. Die Anlage wurde in das bestehende Sicherheitsstromsystem eingebunden.

Einkaufszentrum Berlin Carré

PBA-Berlin_Carre
PBA-Berlin-Carre-2

Revitalisierung eines Einkaufscentrums in Berlin

Fläche: ca. 7.500 m²

Ausführungszeitraum: 2017

HOAI Leistungsphasen: 1 – 9

 

Beschreibung
Ziel der Planung war es, beim Rückbau der haustechnischen Anlagen die uneingeschränkte Nutzung der Fläche für die ansässigen Gewerbebetriebe während der Umbauzeit zu gewährleisten.

Maßnahme
Das Objekt wurde um 1961 als Wohn- und Geschäftsobjekt errichtet. Zu Beginn der neunziger Jahre erfolgte ein Umbau zu den „Berliner Markthallen“. Hierbei entstand ein kleinzelliges Raumkonzept, damit eine Vielzahl von Gewerbebetrieben ein umfassendes Angebot an Kunden präsentieren konnte. Nunmehr besteht der Wunsch der Eigentümerin das Objekt durch einen Großmieter wieder aufzuwerten. Die Ertüchtigung erfolgte in Abschnitten und im laufenden Betrieb.

Es wird eine Gewerbefläche von 12.000 m² durch eine Filiale eines bundesweit tätigen Lebensmittelhändlers genutzt. Es verbleiben 2 Flächen, in die ein Restaurant und ein Fachmarkt einziehen werden.

Gewerke
Neuinstallation aller TGA Gewerke, Heizung, Sanitär, Elektro, Lüftung und Kälte. Unter besonderer Beachtung stehen hier die baulichen Anforderungen an modernen Brandschutz. Hierfür werden umfangreichen Änderungen an die Brandmelde- und Entrauchungstechnik eingearbeitet. Für die Steuerung und Regelung der haustechnischen Anlagen wird eine GLT installiert. Außerdem sind 8 RWA-Anlagen im Objekt installiert.

Die Öffnungen der Lüftungsflächen werden über separate Rauchmelder automatisch oder über Vorort-Handtaster bzw. an einer von der Feuerwehr festgelegten zweiten Steuerstelle geöffnet bzw. geschlossen. Wind und Regenmelder schließen bei Handsteuerung der Anlagen die Lüftungsflächen automatisch.
Auf diese GLT werden sämtl. Störmeldungen der Anlagen geschaltet. Von dieser erfolgt bei Störung eine Weiterleitung an eine entsprechende Stelle (Hausmeister, Sicherheitsdienst, Feuerwehr o.ä.).

EDEKA Julius Brecht Straße, Hamburg

PBA-Edeka-1
PBA-Edeka-2

Umnutzung eines bestehenden C&A-Kaufhauses zu einem Lebensmittelmarkt EDEKA

Geplante BGF: 11.220 m² auf 3 Etagen, Verkaufsfläche EDEKA ca. 4.000 m² auf 2 Ebenen

Ausführungszeitraum: 2014

HOAI Leistungsphasen: 1 – 9

 

Beschreibung
Das OG soll weiterhin als Verkaufsfläche genutzt. Es ist ein Mieterwechsel von C&A zu EDEKA geplant. Die Tiefgarage im UG bleibt bestehen.

KG 410 – Sanitäre Anlagen
Die Sammelleitungen des Schmutzwassersystems befinden sich unterhalb der Rückstauebene. Das Schmutzwasser wird daher über Hebeanlagen in das öffentliche Siel abgeleitet. Der Zustand der Anlagen konnte nicht überprüft werden.
Eine Grundleitungsuntersuchung konnte nicht vorgelegt werden.
Die Trinkwasserversorgung durch den städtischen Versorger erfolgt im Untergeschoss (UG) (DN 80) und wird ebenfalls zur Nachspeisung der vorhandenen Sprinkleranlage (Fa. Mini- max; Bj. 1992) verwendet. Der Sprinklertank mit 22.500 l befindet sich im UG.
Das Regenwasser wird mittels Dachentwässerung innenliegend abgeführt.

KG 420 – Wärmeversorgungsanlagen
Das Objekt verfügt über einen Fernwärmeanschluss der Firma Vattenfall, mit einer Leistungsreserve von 817 kW. Die Wärme wird über ein altersgemäßes Wärmeverteilsystem verteilt und über statische Heizflächen sowie Raumlufttechnische Anlagen (RLT) abgegeben.

KG 430 – Lüftungsanlagen
Erdgeschoss (EG) und Obergeschoss (OG) werden jeweils mit separaten RLT ohne Wärmerückgewinnung (WRG) versorgt.

Erdgeschoss:
Vzu 68.000 m³/h ; Vab 20.000 m³/h
Obergeschoss:
Vzu 62.000 m³/h ; Vab 46.000 m³/h

Beide RLT befinden sich im Dachgeschoss (DG). Die Tiefgarage (TG) im UG wird mit  zwei Abluftventilatoren (je 11.000 m³/h, über eine CO-Warnanlage gesteuert, entlüftet.
Die Kälteversorgung wird mittels einer sich ebenfalls im DG befindlichen Kältemaschine (577 kW) sichergestellt.

KG 440 – Elektrotechnische Anlage
Das Gebäude wurde mit folgenden sicherheitstechnischen Einrichtungen ausgestattet:

  • Netzersatzanlage
  • Zentrale Sicherheitsbeleuchtung
  • ELA-Anlage
  • Brandmeldeanlage
  • Sprinkleranlage

Wartungsunterlagen für die sicherheitstechnischen Anlagen liegen teilweise vor. Die zentrale Elektroversorgung im Hausanschlußraum, bestehend aus Trafoanlage, Mittel- und Niederspannungsverteilung, ist nahezu unverändert aus dem Erstehungsjahr des Gebäudes. Ergänzungen und Umbauten wurden zu verschiedenen Zeitpunkten vorgenommen.
Es stehen 2 Trafos à 315 kVA zur Verfügung.